Taqiyya

Wikipedia gibt folgende Definition an:

Die Taqiyya (arabisch تقية‎, DMG taqīya, „Furcht, Vorsicht“) ist im Islam die Erlaubnis, bei Zwang rituelle Pflichten zu missachten und den eigenen Glauben zu verheimlichen.

Dann folgt, dass sich die schiitische Version im 10. Jahrhundert wegen Verfolgung durch Sunniten entwickelte. Auch, dass Sunniten sie selten anwenden mussten/müssen, weil sie sich aus Gebieten, die nicht unter islamischer Herrschaft stehen, verlassen sollen.

Diese Angaben sind unvollständig, würde ich mal behaupten. Denn Taqiyya erlaubt auch offensiv zu lügen, um dem „Ungläubigen“ zu verschleiern, welche wahre Bedeutung in Dingen, Riten und Zielen liegt, die seiner Unterwerfung dienen. Taqiyya ist ein Kampfmittel, das sich gegen den Feind – den „Ungläubigen“ im „Haus des Krieges“ (dar al-harb) richtet. So erklärt Robert Spencer ausführlich:

Wegen des Kriegszustandes zwischen dem dar al-Islam und dem dar al-harb (Haus des Krieges) muss das systematische Belügen des Ungläubigen als Teil und Päckchen der islamischen Taktiken betrachtet werden. Wenn muslimische Organisationen überall im dar al-harb nachplappern, dass „Islam eine Religion des Friedens ist“ oder die Ursprünge der muslimischen Gewalt in der unausgeglichenen Psyche von bestimmten, einzelnen „Fanatikern“ liegt, dann muss das als Desinformation angesehen werden, die die Welt der Ungläubigen ihre Wachsamkeit aufgeben lassen soll. Natürlich mögen einzelne Muslime wirklich ihre Religion als „friedfertig“ betrachten – aber nur in so weit, als sie die wahren Lehren ignorieren oder in dem Sinne des ägyptischen Theoretikers Sayyid Qutb, der ein seinem „Islam und universeller Friede“ feststellte, dass wahrer Friede ind er Welt obsiegen wird, sobald der Islam sie erobert hat.

 

Ein aufschlussreicher Punkt ist der: Während im dar al-harb jede Menge Muslime gibt, die ihre Religion als friedfertig darstellen, existieren solche im dar al-Islam fast nicht. Ein vom Islam Abgefallener schlug mir einmal einen Lackmus-Test für Westler vor, die glauben, dass der Islam eine Religion des „Friedens“ und der „Toleranz“ ist: Versuchen Sie, das an einer Straßenecke in Ramallah oder Riyadh oder Islamabad oder sonst irgendwo in der muslimischen Welt zu diskutieren und Sie würden keine fünf Minuten überleben.

(Ein) Problem bezüglich Recht und Ordnung (in Bezug auf Muslime im dar al-harb) entstammt einem alt hergebrachten islamischen Rechtsprinzip – dem der Taqiyya, einem Wort, dessen Wurzel so viel heißt wie „treu bleiben“, das im Effekt aber „Verstellung“ bedeutet. Es hat volle koranische Autorität (Suren 3,28 und 16,106) und erlaubt dem Muslim sich äußerlich den Anforderungen unislamischer oder nicht islamischer Regierung anzupassen, während der innerlich dem, was er auch immer als richtigen Islam ansieht, „treu bleibt“ und darauf wartet, dass das Blatt sich wendet. (Hiskett: Some to Mecca Turn to Pray, S. 101)

Band 4, Buch 52, Nr. 269, berichtet von Jabir bin Abdullah: Der Prophet sagte: „Krieg ist Täuschung.“

Zu den historischen Beispielen für Taqiyya gehört die Erlaubnis sogar den Islam selbst aufzugeben, um seinen Hals zu retten oder sich bei einem Feind zu integrieren. Es ist nicht schwer zu sehen, dass die Folgen der Taqiyya extrem hinterhältig sind: Sie machen verhandelte Lösungen – und tatsächlich alle wahrheitsliebende Kommunikation zwischen dem dar al-Islam und dem dar al-harb – unmöglich. Es sollte allerdings nicht überraschen, dass eine Kriegspartei versucht die andere zu ihren Zielen und Absichten in die Irre zu führen. Hugh Fitzgerald von Jihad Watch fasst Taqiyya und Kitman, eine verwandte Form der Täuschung so zusammen.

„Taqiyya“ mit ihrem Ursprung im schiitischen Islam, aber jetzt von Nicht-Schiiten ebenfalls praktiziert, ist die religiös gut geheißene Doktrin der vorsätzlichen Heuchelei in religiösen Fragen, die unternommen werden kann, um den Islam zu und die Gläubigen zu schützen.

Ein verwandter Begriff breiterer Anwendbarkeit ist „kitman“, der als „mentale Zurückhaltung“ definiert wird. Ein Beispiel für „Taqiyya“ wäre, dass ein Muslim-Entschuldiger darauf besteht, dass es „natürlich“ im Bewusstsein des Islam Freiheit gibt und den Vers zitiert: „Es soll keinen Zwang im Glauben geben.“ (Sure 2,256) Aber der gegebene Eindruck wird falsch sein, denn es ist die muslimische Doktrin der Außerkraftsetzung (naskh) nicht erwähnt worden, durch die ein solcher früher Vers wie der über „kein Zwang im Glauben“ durch spätere aufgehoben worden ist, die weit intoleranter und feindselig sind. Jedenfalls zeigt die Geschichte, dass es innerhalb des Islam für Muslime und Nichtmuslime „Zwang im Glauben“ gibt und immer gegeben hat.

„Kitman“ liegt der Taqiyya“ nahe, „aber statt offener Heuchelei besteht sie darin, dass nur ein Teil der Wahrheit gesagt wird, wobei „mentale Zurückhaltung“ die Auslassung des Restes rechtfertigt. Ein Beispiel mag genügen. Wenn ein Muslim behauptet „Jihad“ bedeute „einen geistigen Kampf“ und es unterlässt hinzuzufügen, dass diese Definition eine im Islam junge ist (wenig mehr als ein Jahrhundert alt), täuscht er, indem er etwas zurückhält, und praktiziert „Kitman“. Wenn er zu Unterstützung seiner zweifelhaften Behauptung den Hadith anführt, in dem Mohammed, als er aus einer seiner Schlachten nach Hause zurückkehrt, gesagt haben soll (das weiß man aus einer Kette von Leuten, die es weiter gegeben haben und heißt isnad), dass er „vom größeren Jihad zum kleineren Jihad“ zurückkehrte und nicht dazu sagt, was er auch als wahr kennt, dass dies ein „schwacher“ Hadith ist, der von den meist respektierten Muhaddithin als von zweifelhafter Authentizität angesehen wird, praktiziert er weiter „Kitman“.

In Zeiten, in denen die größere Stärke des dar al-harb es notwendig macht, dass der Jihad ein indirektes Herangehen übernimmt, muss es die natürliche Haltung des Muslim gegenüber der ungläubigen Welt eine der Täuschung und der Auslassungen sein. Frei das Endziel des dar al-Islam offen zu legen, das dar al-harb zu erobern und zu plündern, sobald man die militärischen Trumpfkarten in der Hand hält, wäre strategische Idiotie. Glücklicherweise für die Jihadisten begreifen die meisten Ungläubigen nicht, wie man den Koran lesen muss; auch machen sie sich nicht die Mühe selbst herauszufinden, was Mohammed tatsächlich sagte und lehrte; damit ist es leicht durch selektive Zitate und Auslassungen den Eindruck zu vermitteln, dass der „Islam eine Religion des Friedens“ ist. Jeder Ungläubige, der solche Fiktion glauben will, wird glücklich bei seinem Fehler bleiben eine Hand voll mekkanischer Verse zitiert zu bekommen und erzählt zu bekommen, dass Mohammed ein Mann tiefen Glaubens und Barmherzigkeit war. Nur ein wenig tiefer zu graben reicht aus die Unwahrheit zu entlarven.

Kurz zusammengefasst kann man sagen: Mit Taqiyya sagt man (wahrheitswidrig, also aktiv lügend), dass etwas nicht stimmt. Mit Kitman lügt man durch Auslassung.

Zu welchen Spitzfindigkeiten das führt, um offenen Diebstahl „halal“ zu machen, zeigte Kewil im September 2007 mit Hilfe von Beispielen aus der Neuen Züricher Zeitung auf.